| Annotation |
Tom und seine Halbgeschwister Morgan und Annie ziehen in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter, zu der es seit Jahren keinen Kontakt mehr gegeben hat. Ein Haus am See und eine vermeintliche Idylle, die jedoch zunehmend Risse erhält. Der 14-jährige Erzähler entdeckt, dass der betagte deutsche Nachbar nicht nur Jagdflieger bei der Wehrmacht war, sondern auch sein Großvater ist. Der freundliche Polizist, auf den die Mutter ein Auge geworfen hat, ist eher an seiner minderjährigen Schwester interessiert und die neue Schule ist gezeichnet von Chaos, schwelender Gewalt und Mitläufertum. Mats Wahl präsentiert in seinem neuesten Roman eine Ikea-Bullerbü-Idylle, die sich als Pulverfass offenbart und deren Abgründe von dem begabten, aber einsamen und haltlosen Protagonisten registriert werden. Die hintergründige Inszenierung einer wachsenden Bedrohung, an der bis zu letzten Metapher gefeilt wurde, deren Auflösung verblüfft und verschiedene Schlüsse zulässt. Ein Psychogramm, das als Gesellschaftsbild zu deuten ist und mit Sicherheit ein Jahreshighlight. Von Mats Wahl zuletzt "Die Rache" (BA 10/07). Unbedingt! |
